Citroën 2 CV
„Die Ente“
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Ein kurzer Lebenslauf des „Blechvogels“
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Frankreich in den 3Oer Jahren des letzten Jahrhunderts. |
P. J. Boulanger (Direktor bei Citroën) ist beruflich im ganzen Land
viel unterwegs.
Er stellt auf diesen Fahrten fest, dass viel zu viele Franzosen noch zu Fuß laufen oder mit Pferdefuhrwerken unterwegs sind. Im Werk erteilt er daher einem kleinen Team den Auftrag, ein kleines preiswertes Auto zu entwerfen. Nach seinen Vorgaben soll dieses Auto 2 Personen, einen Korb mit Eiern und einen Sack Kartoffeln transportieren können. Nach seinen Vorstellungen darf dem Fahrer beim Einsteigen der Hut nicht herunter- fallen, die Eier dürfen auch bei schlechtester Wegstrecke nicht kaputtgehen. Ferner muss die Bedienung kinderleicht und der Benzinverbrauch sehr gering sein. |
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Die Entwicklung begann mit dem „TPV“ = Toute Petite Voiture (Ganz kleines Auto) Bereits ab 1936 wurden Prototypen
fertiggestellt und umfassenden
Probefahrten unterzogen. |
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Nur wenigen ist bekannt, dass die Entwürfe für den Citroën 2 CV von Flaminio Bertoni stammen. |
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Die Ausführung des Motors war Anfangs noch nicht ganz klar. Man war sich noch nicht ganz sicher, ob besser ein wasser- oder ein luftgekühlter Motor verwendet werden soll. Erste Probefahrten haben, dem Gerücht nach, sogar mit 2-Zylinder Boxer-Motoren aus BMW-Motorrädern stattgefunden. Auch wassergekühlte Motoren wurden ausprobiert. Im Jahre 1939 ist dann eine Vorserie
von 200-250 Stück gefertigt worden.
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Als dann von deutscher Seite plötzlich Interesse an diesem Projekt bestand, entschloss man sich bei Citroën, die Prototypen und Vorserienfahrzeuge zu vernichten und die Entwicklung aufzugeben. Von den Prototypen nur einige wenige versteckt überlebt. Die Weiterentwicklung soll dann in den Kriegsjahren, angeblich ohne Wissen der Geschäftsführung, von wenigen überzeugten weitergeführt worden sein. Einige Details der ersten Enten, wie z.B. die Karosserie aus Dural-Aluminium oder die feststehende Starterkurbel, sind dabei auf der Strecke geblieben. 1948 erfolgte schließlich erste Vorstellung des „Citroën 2 CV“ (wie das Fahrzeug jetzt offiziell hieß) auf der internationalen Automobil Ausstellung in Paris. |
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Der Name 2 CV leitet sich von der Leistung des Fahrzeuges für die Bemessungsgrundlage der französichen Besteuerung ab. 2 CV = Deux Chevaux = 2 Pferdestärken
(Steuertechnisch). Die Motorhaube blieb hier jedoch sorgfältigst verschlossen. Das Motorenproblem war noch nicht endgültig gelöst. Man hatte sich inzwischen entschieden, einen selbst entwickelten luftgekühlten 2-Zylinder-Boxermotor einzusetzen, aber der war noch nicht fertig. Endlich, 1949, Vorstellung des Fahrzeuge auf gleicher Ausstellung. Dieses mal komplett - mit Motor. |
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Gut, das Auto war in der Tat sehr einfach. Es war auch nicht wirklich hübsch. 9 PS versprachen auch nicht unbedingt Leistung ohne Ende. Aber es hatte einen sehr niedrigen Preis, so lagen bereits auf der Ausstellung in Paris tausende von Bestellungen vor. |
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Nun hatte Citroën plötzlich
ein Problem. Es gab noch keine Produktionsanlagen. Also entschied man, dass das Auto nur gegen Freigabe durch das Werk zum Besitzer kam. Wer einen 2 CV haben wollte, musste beim Händler erst einmal Formulare ausfüllen und das Auto „beantragen“. Vorrangig wurden erst einmal Landwirte und Gewerbetreibende beliefert. Trotz dieser Maßnahme entstanden Wartezeiten von bis zu 6 Jahren. |
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Die Produktion kam nur langsam in Gang. |
Es dauerte dann aber nicht lange, bis die Ente weiterentwickelte wurde. |
1950 erschien bereits die erste Variante: Der 2 CV AU, ein Kleinlieferwagen auf Basis des 2 CV´s. |
Bereits 1954 gab es neue Motoren mit
jetzt 12 PS. Der Hubraum wurde von 375 ccm auf 425 ccm erhöht. Schon 1957 erhielt der 2 CV eine richtige
Kofferraumklappe aus Blech,
statt des bis zur hinteren Stoßstange herunterreichenden Rollverdeckes. |
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Interessant war auch der Einbruch von Citroën in die Allradszene. Bereits 1958 gab es einen „2 CV Sahara“. Dieses Modell wurde für die französische Armee entwickelt und verfügte über Allradantrieb mit zwei Motoren. Die „Kraftquellen“ ,von Anfangs 2 x 12 PS, ließen sich getrennt starten. Man konnte mit vorderem, hinterem oder mit beiden Motoren fahren. Vom Sahara wurden nur 694 Exemplare gefertigt. Es ist heute das gesuchteste Modell des 2 CV´s. |
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1961 war dann Schluss mit dem Wellblechcharakter. Die Wellblechhaube musste der neuen "glatten" Ausführung weichen. |
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Ab 1963 gingen dann die Vordertüren „verkehrt“ rum auf. |
Auch Citroën hat damit die
„Selbstmördertüren“ abgeschafft. |
Von 1965 an wurde hinten seitlich je ein drittes Fenster montiert. Jetzt war die Ente beim einparken fast übersichtlich. |
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Von da an änderte sich die Optik der Ente nur wenig. Die Leistung stieg langsam aber stetig über 16 und 25 PS auf zum Schluss 29 PS und 602 ccm Hubraum. |
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Es gab auch immer wieder Versuche seitens Citroën die Ente loszuwerden. Anfangs mit dem Ami und der Dyane, später dann mit dem LN. Es blieb bei Versuchen. |
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Die Ente war und ist in der ganzen Welt unterwegs. Mit Ihr wurden Weltumrundungen, das Ersteigen extremer Höhen, sowie diverse Raids durch z.B. Sahara, USA, Australien und die ehemalige UdSSR durchgeführt. Neben dem normalen 2 CV, der übrigens immer ein Rolldach hatte, gab es noch verschiedene Varianten. |
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Die Ente wurde bis 1987 hauptsächlich in Frankreich produziert. 1990 kam dann, nach der Produktionsverlagerung nach Portugal, leider das endgültige aus für dieses über 5-Millionen mal produzierte Fahrzeug. Bis dahin wurde die Ente z.B. in Frankreich, Belgien, England, Chile, Argentinien, Spanien und Portugal gefertigt. Heute wird die Ente in einer internationalen Clubszene gepflegt. Sie hat sich inzwischen zu einem gefragtem Auto entwickelt. Besonders die frühen Produktionsjahre sind schwierig zu bekommen und können schon mal bis zu 10.000,- Euro kosten wenn sie wirklich gut beieinander sind. Extrem wird es bei der Sahara. Wer ein solches Modell ergattert und dann restauriert, muss sich auf den Gegenwert eines gut ausgestattetem neuem Standardautos (z.B. aus Wolfsburg) einstellen. |